26. Mai 2014 - 11:12
Lassen sich individuelle Verläufe von Gewaltkriminalität im Jugendalter vorhersagen? Schrecken harte Strafen wirklich ab? Wie wirkt sich der Konsum von Gewaltfilmen auf Jugendliche aus? Auf diese und andere Fragen suchen Kriminologen immer wieder nach Antworten. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit zwölf Jahren geförderte Langzeitstudie „Crime in the modern city” (CRIMOC) unter Leitung von SFB-882-Teilprojektleiter Prof. Dr. Jost Reinecke (Projekt A2 „Die Entstehung und Entwicklung devianten und delinquenten Verhaltens im Lebensverlauf und ihre Bedeutung für soziale Ungleichheitsprozesse“, Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Klaus Boers (Rechtswissenschaftliche Fakultät, WWU Münster) bringt nun Licht ins Dunkel. Die Studie unterscheidet sich von bisherigen Untersuchungen vor allem dadurch, dass einmalige Befragungen lediglich Momentaufnahmen lieferten, aber nichts über die individuelle Entwicklung der Kriminalität aussagten. „Es gibt bisher keine vergleichbare Studie in Deutschland, die delinquentes Verhalten für Jugendliche und junge Erwachsene im Altersverlauf erfasst“, unterstreicht Jost Reinecke den Wert der Studie. Die aktuellen Ergebnisse der Langzeituntersuchung in Duisburg wurden am 22. Mai 2014 auf der Landespressekonferenz in Düsseldorf vorgestellt.